Die Feenquelle - ein mystischer Ort
Quellen waren für unsere Vorfahren magische und heilige Orte. Dem aus der Tiefe hervortretenden Grundwasser wurden besondere Kräfte nachgesagt, weshalb sie als heilige Bezirke und als Sitz von Göttern oder mythischen Wesen verehrt wurden. Schon in vorhistorischer Zeit wurden kultische Handlungen an Quellen vollzogen, wie archäologische Ausgrabungen belegen. Auch der Christianisierung gelang es nicht, den Quellenkult abzuschaffen. Bis heute wird Augenauswaschen und Münzenwerfen an Brunnen praktiziert.
Die Feenquelle war früher in einem Bruchsteinring gefasst und könnte als einzige Quelle im Gersiek vielleicht sogar in Zusammenhang mit der Kultstätte am Hexenstein stehen. Ob ihr Wasser Heilkraft besitzt, kann jeder selbst beim »Augenauswaschen« ausprobieren. Dazu genügt es, eine Hand im Quellwasser zu befeuchten und die Augenlider zu betupfen. Leiderfällt die Quelle aufgrund des Klimawandels und der zunehmend trockenen Sommer immer öfter trocken.
In der heutigen Zeit wird den Quellen leider kaum noch Bedeutung beigemessen. Der Mensch hat die Quelllebensräume seinen Vorstellungen entsprechend stark verändert. Dabei wurden viele Quellen eingefasst, verrohrt oder verfüllt. Den wenigsten Menschen ist bewusst, dass diese oft unscheinbaren Bereiche äußerst wertvolle Lebensräume sind, die eine sehr spezialisierte Lebensgemeinschaft beherbergen. Text und Fotos Hans Bölhm
Die Feenquelle hatte früher das ganze Jahr Wasser. In sehr trockenen Jahren versiegt sie schon mal. Leider immer öfter ...
Das Patensteig-Team hat die Feenquelle am 25. Mai 2009 neu gefasst. Damals schüttete die Quelle noch dauerhaft - wenn auch meist wenig.
Seit 2013 versiegt die Feenquelle auf Grund der trockenen Sommer immer öfter. Nur im Winterhalbjahr führt sie verlässlich Wasser.
Ein Fadenwurm - spezialisiert auf den Lebensraum Quelle. Er kam bis ins Jahr 2014 auch in der Feenquelle vor.